Checkliste für Unternehmer bei der Auswanderung aus Deutschland
2. Steuern und Finanzamt
Wenn du dein Unternehmen aus Deutschland ins Ausland verlagern möchtest, gibt es eine Reihe von steuerlichen und administrativen Aufgaben zu erledigen, um sicherzustellen, dass du auch im Zielland gesetzestreu bleibst. Die steuerlichen Implikationen und Anforderungen an das Finanzamt in Deutschland sowie im Zielland müssen genau geprüft werden. Hier sind die wichtigsten Schritte, die du beachten solltest:
2.1 Abmeldung beim deutschen Finanzamt und Meldung der Auswanderung
Der erste Schritt in deinem Auswanderungsprozess besteht darin, dich offiziell beim deutschen Finanzamt abzumelden und die Auswanderung zu melden. Dies ist erforderlich, um deine Steuerpflicht in Deutschland zu beenden und den deutschen Finanzbehörden mitzuteilen, dass du deinen Wohnsitz oder die Betriebsstätte ins Ausland verlegst. Für Unternehmen, die in Deutschland steuerlich registriert sind, musst du dem Finanzamt mitteilen, dass du künftig in einem anderen Land ansässig bist und dort deine steuerlichen Pflichten erfüllen wirst.
Die Abmeldung beim Finanzamt ist in der Regel ein formeller Prozess, der je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Du solltest einen schriftlichen Antrag auf Abmeldung stellen, in dem du deine neue Adresse im Zielland angibst. Zusätzlich könnte es erforderlich sein, eine Steuererklärung abzugeben, um alle offenen Steuerangelegenheiten in Deutschland zu klären, bevor du den Status als Steuerzahler in Deutschland beendest. Achte darauf, alle relevanten Dokumente bereitzuhalten, z.B. eine Kopie deines Ausweises, der Unternehmensregistrierung im Zielland und alle relevanten steuerlichen Unterlagen.
Falls du beispielsweise eine Betriebsstätte in Deutschland gehabt hast, musst du diese ebenfalls beim Finanzamt abmelden und etwaige letzte Steuerschulden oder -zahlungen klären. Die Abmeldung beim Finanzamt verhindert, dass du weiterhin in Deutschland steuerpflichtig bist und vermeidet steuerliche Doppelbelastungen. Wenn du mit einem Steuerberater zusammenarbeitest, kann dieser den Prozess für dich erleichtern und sicherstellen, dass du alle notwendigen Schritte richtig ausführst.
2.2 Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und dem Zielland prüfen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Prüfung des Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) zwischen Deutschland und dem Zielland. Doppelbesteuerungsabkommen sind Vereinbarungen zwischen zwei Ländern, die regeln, wie die Besteuerung von Einkommen und Gewinnen erfolgt, wenn du in beiden Ländern steuerpflichtig sein könntest. Das Ziel eines DBA ist es, eine doppelte Besteuerung zu vermeiden, also dass du nicht sowohl in Deutschland als auch im Zielland auf dasselbe Einkommen Steuern zahlen musst.
Das DBA legt fest, welches Land das Recht hat, bestimmte Einkommensarten zu besteuern. In vielen Fällen wird dies in Form von Steuererleichterungen, Steueranrechnungen oder Steuerfreistellungen geregelt. Wenn du also nach dem Umzug in das Zielland weiterhin Einkünfte aus Deutschland beziehst, könnte das DBA bestimmen, dass Deutschland weiterhin auf bestimmte Einkünfte Steuern erhebt oder dass diese Einkünfte im Zielland steuerfrei sind.
Du solltest das bestehende DBA genau studieren, um herauszufinden, welche Einkünfte du in welchem Land versteuern musst und welche Steuervergünstigungen dir zustehen. Für Unternehmen kann das DBA auch Regeln für die Besteuerung von Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren enthalten, die international anfallen. Es ist ratsam, sich von einem Steuerberater, der mit internationalen Steuerfragen vertraut ist, beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass du keine Steuervorteile aus dem DBA versäumst.
2.3 Regelungen zur Wegzugsbesteuerung (§ 6 AStG)
Die Wegzugsbesteuerung nach § 6 des Außensteuergesetzes (AStG) ist eine Regelung, die besonders für Unternehmer relevant ist, die ihren Sitz oder ihre Betriebsstätte aus Deutschland ins Ausland verlagern. Sie besagt, dass bei einer Verlagerung des Unternehmens ins Ausland unter bestimmten Umständen Steuern auf stille Reserven fällig werden können. Diese Regelung gilt insbesondere für GmbHs und andere Kapitalgesellschaften.
Die Wegzugsbesteuerung wird fällig, wenn du als Unternehmer oder Gesellschafter Anteile an einer Kapitalgesellschaft besitzt und diese Gesellschaft ins Ausland verlegt wird. In einem solchen Fall müssen die stillen Reserven, die in den Anteilen der Gesellschaft stecken, versteuert werden. Das bedeutet, dass du auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem tatsächlichen Verkaufswert der Anteile Steuern zahlen musst – auch wenn du die Anteile nicht verkaufst, sondern lediglich den Sitz der Gesellschaft ins Ausland verlegst.
Es gibt jedoch Freibeträge und Möglichkeiten, die Wegzugsbesteuerung hinauszuzögern oder zu stunden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Auch hier ist eine eingehende Beratung mit einem Steuerberater unerlässlich, um sicherzustellen, dass du die Regelungen korrekt anwendest und keine unnötigen Steuerlasten auf dich nimmst. Achte darauf, dass du alle erforderlichen Informationen über die stillen Reserven und den Wert deiner Anteile bereithältst, wenn du den Wegzug beantragst.
2.4 Umsatzsteuer- und Zollpflichten bei internationalen Geschäften
Wenn dein Unternehmen international tätig wird, musst du dich mit den Umsatzsteuer- und Zollpflichten in Verbindung mit grenzüberschreitendem Handel auseinandersetzen. Die Umsatzsteuer, die in Deutschland als Mehrwertsteuer bekannt ist, wird nicht nur innerhalb der EU, sondern auch bei internationalen Transaktionen relevant. Das bedeutet, dass du beim Export von Waren und Dienstleistungen ins Ausland auf die jeweils geltenden Steuersätze achten musst.
Innerhalb der EU gibt es besondere Regelungen für die Umsatzsteuer. Wenn du als Unternehmer Waren oder Dienstleistungen in ein anderes EU-Land lieferst, wird die Umsatzsteuer in der Regel nicht in Deutschland, sondern im Zielland fällig, es sei denn, du lieferst an Endverbraucher. Für Exporte außerhalb der EU gelten andere Vorschriften, und es kann sein, dass du keine Umsatzsteuer auf den Exportbetrag erhebst, aber dafür Zollgebühren und Einfuhrsteuern anfallen.
Zollpflichten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, insbesondere bei Warenlieferungen in Länder außerhalb der EU. Du musst sicherstellen, dass du die erforderlichen Zollerklärungen einreichst, die richtigen Zollsätze anwendest und alle relevanten Importbestimmungen einhältst. Hierfür kann es hilfreich sein, einen internationalen Steuerberater oder einen Zollagenten zu Rate zu ziehen, um die korrekten Verfahren zu verstehen und mögliche Strafen oder Verzögerungen zu vermeiden.
2.5 Bankkonten und Finanzbuchhaltung an neue Anforderungen anpassen
Eine wichtige Aufgabe nach der Auswanderung deines Unternehmens ist die Anpassung der Bankkonten und der Finanzbuchhaltung an die neuen Anforderungen im Zielland. Je nachdem, wo du dich niederlässt, müssen möglicherweise neue Bankkonten eröffnet werden, um die Geschäfte im neuen Land effizient abzuwickeln. Dabei solltest du prüfen, welche Bankinstitute im Zielland für internationale Unternehmen geeignet sind, und dich über die anfallenden Gebühren und Dienstleistungen informieren.
Auch die Finanzbuchhaltung muss den gesetzlichen Vorgaben im Zielland entsprechen. Das bedeutet, dass du möglicherweise eine neue Buchhaltungssoftware einführen oder Anpassungen an der bestehenden Buchhaltung vornehmen musst. Dabei sind die Anforderungen an die Dokumentation und die Steuererklärung im Zielland zu berücksichtigen. In vielen Ländern gibt es spezifische Vorschriften für die Buchführung, die du kennen musst, um Bußgelder oder steuerliche Probleme zu vermeiden.
Für Unternehmen, die international tätig sind, könnte es zudem notwendig sein, Buchhaltungs- und Steuerdokumente in einer anderen Sprache zu führen. Du solltest sicherstellen, dass du über die entsprechenden Ressourcen und Experten verfügst, um diese Aufgaben professionell zu erledigen, und dabei auf die Vereinbarkeit der neuen Buchhaltungspraktiken mit den bestehenden Prozessen in Deutschland achten.
Die steuerlichen und administrativen Aufgaben im Rahmen der Auswanderung eines Unternehmens können komplex sein. Es ist entscheidend, dass du dich frühzeitig mit einem Steuerberater und anderen Fachleuten absprichst, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen.
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